Glimmer, beziehungsweise Glimmergruppe werden Silicat-Mineralien genannt, die sich durch ihren Glanz und ihre leichte Spaltbarkeit auszeichnen und daher auch als Schichtsilicate bezeichnet werden. In der Regel ist er weiß oder braunschwarz, in wenigen Fällen auch rosa oder grün. Alle Mineralien der Glimmer-Gruppe lassen sich leicht in dünne und gleichzeitig zähe Blättchen spalten. Der englische Name für das Mineral ist Mica. Weil das Mineral Muskovit aus der Glimmergruppe silbrig glänzt, wurde es im Mittelalter als Katzensilber bezeichnet.
Vielseitige Schichtsilikate
Die Schichtsilikate der Glimmergruppe, Mica genannt, lassen sich in bruchfeste und trotzdem flexible Plättchen spalten, sind resistent gegen thermische Belastung und Säuren, reagieren chemisch träge und verfügen über eine gute elektrische Isolation. Geht es um industrielle Nutzung, sind vor allem Muskovit und Phlogopit bedeutsam. Je nach Verwendung für die einzelnen Mineral-Produkte wird der Glimmer entweder trocken zu Pulver oder Flocken vermahlen. Bei der Nassvermahlung dagegen bleibt die feine Struktur der Plättchen erhalten. Die Mineral-Produkte werden in Kosmetika, Kunststoffen, Farben, für Schweißelektroden, als Baumaterial oder optischen Anwendungen genutzt.
Vorkommen & Abbau
Das Mineral kommt relativ häufig im magmatischen Gestein erkalteter Lava oder in metamorphen Gesteinen aus dem Erdinneren vor und ist auf der ganzen Welt verbreitet. Während in Granit und Gneis kleine Kristalle vorkommen, befinden sich die für den Abbau geeigneten großen Kristalle in den sogenannten Pegmatitgängen. Große Lagerstätten befinden sich in Indien, Kanada, Argentinien und Brasilien, Afrika, Madagaskar, USA und Russland. Je größer die gewonnenen Kristalle sind, desto wertvoller sind sie. Da sie leicht splittern, können sie nicht mit Maschinen gewonnen, sondern müssen mit der Hand im Tagebau abgebaut werden.
Die Bestimmung
Härte und Farbe des Strichs sind zentrale Merkmale zur Bestimmung von Mineralgesteinen. Die Gruppe verfügt dabei über eine Härte zwischen zwei und vier, die Strichfarbe ist weiß. Während Sammler für die einzelnen Glimmergruppen spezielle Namen verwenden, lassen sich die Mineralien in Kalium- und Nichtkaliumglimmer, Spröd- und Hydroglimmer einfach aufteilen.
Einzelne Mineralien der Glimmergruppe
Glimmerschiefer und Gneis: Glimmerschiefer mit seinem hohen Bestandteil von Schiefer wird für Hausverkleidungen und Dacheindeckungen genutzt. Gneis sieht dem Glimmerschiefer ähnlich, enthält aber mehr Feldspat.
Muskovit: Kommt in Russland vor (der Name Muskovit leitet sich von Moskau ab), und wird dort zu Fensterglas verarbeitet. Das Mineral wird in der Kosmetik bei der Herstellung von Lippenstiften genutzt.
Biotit, auch Dunkelglimmer genannt: Mineral-Produkte aus Biotit werden für die Herstellung von Kosmetika genutzt.
Die Verwendung
Für Kosmetika: Den schimmernden Effekt der Mineral-Produkte aus Glimmer nutzten bereits die Menschen im Altertum. Bis heute spielt das Mineral bei der Herstellung von Kosmetika eine Rolle und wird als Mica oder Farbstoff CI 77019 auf der Liste der Zutaten aufgeführt. Im Zusammenspiel mit Titandioxid und Siliciumdioxid entsteht der ebenfalls kosmetisch genutzte Perlglanz.
In der Bauindustrie: Sowohl im Schiffbau als auch beim Bau von Kaminen wird das Mineral genutzt, ebenso beim Hausbau.
Für elektrische Geräte: Weil das Mineral bis zu 600 Grad Celsius problemlos wegsteckt, eignet es sich zur Herstellung von Heizdrähten in elektrischen Geräten.
Für Farben und Lacke: Im Altertum wurden fein gemahlene Varianten der Glimmergruppe für Wandmalereien genutzt. Der schimmernde Effekt gemahlenen Glimmers wird heutzutage bei Autolacken eingesetzt.